Diese Innovation hat das Zeug, die Welt grundlegend zu verändern: Google, IBM und Forschungsnetzwerke in Europa arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung von Quantencomputern. Die Technologie steht vor der Marktreife und eröffnet auch für das Banking vollkommen neue Möglichkeiten. Um das Potenzial der Quantentechnologie rechtzeitig nutzen zu können, baut Atruvia in seinem Innovation Hub bereits heute das nötige Wissen auf.
Die Räume des Innovation Hub in München sind noch verwaist. Doch die pandemiebedingte Verlegung der Arbeit ins Homeoffice hielt Martin Hofheinz nicht davon ab, in neue Sphären vorzudringen. Er ist Innovationsmanager im Bereich Trends & Research bei Atruvia und beschäftigt sich intensiv mit globalen Trends. Im Innovation Hub experimentiert er mit neuen Technologien, um das Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten – und damit auch auf die Nutzung von Quantencomputern. Dazu initiierte Hofheinz im Mai 2021 ein Testprojekt mit IBM. In diesem Rahmen setzen er und sieben Mitarbeitende von Atruvia, DZ-Bank und parcIT sich mit der Programmierung von Quantenrechnern auseinander und analysierten, wie Banken sie in Zukunft nutzen könnten.
Chancen für Banken
Drei Minuten und 20 Sekunden brauchte der Quantenprozessor "Sycamore" von Google, um den Algorithmus einer zufällig erzeugten Zahlenreihe zu beweisen – 10.000 Jahre hätte dieser Beweis bei einem klassischen Computer gedauert. Durch diese Quantenüberlegenheit (Quantum Supremacy) lassen sich zum Beispiel in kürzester Zeit optimale Lieferrouten berechnen, die Spritverbrauch, Verkehrslage und Auslieferungspunkte berücksichtigen. In der Pharmazie ließen sich Wirkungssimulationen effizienter durchführen. Auch ein Einsatz zur Vermeidung von Geldwäsche und zur Optimierung der Cybersicherheit ist denkbar. Denn Quantencomputer sind besser als bisherige Rechner in der Lage, Abweichungen in Prozessen und Algorithmen zu erkennen und damit auch Angriffe auf IT-Systeme. So lassen sich schneller Gegenmaßnahmen einleiten.