Co-Creation – was ist das?

Gemeinsame Produktentwicklung mit Kund*innen für bessere Lösungen

Wenn sich die Entwickler*innen von digitalen Anwendungen mit ihren künftigen Nutzer*innen für die Produktentwicklung zusammentun, ist das eine Win-Win-Situation. Denn ihre unterschiedlichen Perspektiven und realen Anforderungen bilden den Startpunkt für einen gemeinsamen Kreationsprozess: Die Co-Creation-Partner*innen treffen aufeinander, um in Kooperation Neues zu schaffen und Bewährtes weiterzuentwickeln.

Co-Creation im B2B-Bereich steht für die organisierte Zusammenarbeit von Unternehmen und Entwickler*innen mit Geschäftspartner*innen und Anwendenden. Ziel ist es, gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln.

Es ist ein Produktentwicklungsansatz, der von großer Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Er respektiert verschiedene Perspektiven und profitiert von ihnen. Individuelles Wissen wird so zu kollektivem Wissen und fließt in die bestmögliche Problemlösung ein. Das kann zum Beispiel eine App-Architektur sein, die besonders einfach und schlank angelegt ist.

Durch das Teilen von Kompetenzen, Erfahrungen, Ressourcen und Ideen wird ein Prozess angestoßen, der in eine Neuproduktentwicklung oder Produktoptimierung mündet. Co-Creation eignet sich aber auch für die Neumodellierung oder Optimierung von Arbeitsroutinen.

Gute Argumente für Co-Creation

Für die Einführung von Co-Creation-Projekten gibt es viele gute Argumente, die sich kurz- oder langfristig auszahlen:

  • Die Einbeziehung der späteren Anwender*innen in den Entwicklungsprozess ermöglicht eine stärkere Ausrichtung auf deren Anforderungen. Produkte und Dienstleistungen werden somit besser an die realen Bedürfnisse angepasst. Gleichzeitig sinkt das Flop-Risiko.
  • Darüber hinaus sind Lösungen, die in Zusammenarbeit mit den Anwender*innen entwickelt werden, im Gebrauch häufig sehr viel intuitiver. Das erhöht ihre spätere Nutzungswahrscheinlichkeit im Arbeitsalltag.
  • Die kreative Zusammenarbeit beschleunigt den Entwicklungsprozess, weil bei offenen Brainstormings viele und zunächst abwegig anmutende Ideen zusammenkommen. Beim gemeinsamen Weiterdenken können sich diese als goldwerte Ideen entpuppen.
  • Co-Creation ermöglicht es, auf wechselnde Anforderungen und Trends flexibel zu reagieren, weil die Beteiligten immer im Thema sind und ständig Inspirationen von außen in die Gruppe tragen.
  • Durch die aktive Einbindung von Geschäftspartner*innen und Anwender*innen in den Entwicklungsprozess werden starke persönliche Kundenbeziehungen aufgebaut, die über die Projektphase hin andauern.
  • Die involvierten Anwender*innen werden zu Botschafter*innen und Multiplikator*innen ihres eigenen Produkts.

 

Co-Creation im Finanzsektor

Dass Co-Creation auch im Finanzsektor großes Wertschöpfungspotenzial hat, ist noch nicht sehr verbreitet. Dabei gibt es hier diverse Startpunkte: allein die vielen Beratungsstrecken im Vertrieb, die durch neue Marktmodalitäten und veränderte Konsumententypen und -bedürfnisse angepasst werden müssen. Auch die Neukonzeption von fallabschließenden Self-Services ist ein gutes Beispiel.

Die Vorteile von Co-Creation für Unternehmen:

  • Zugang zu diversen Ressourcen und Kompetenzen
  • Einblick in die Perspektive der Kund*innen
  • Wettbewerbsvorteile durch echte Innovation
  • Schnellere Time-to-Market
  • Kundenbindung durch Involvement
  • Verbesserung der User Experience
  • Co-Creatoren agieren als Botschafter/Multiplikatoren

Die Vorteile von Co-Creation für Kund*innen:

  • Zugang zu diversen Ressourcen und Kompetenzen
  • Wertschätzung durch Partizipation
  • Besseres Produkt/-Nutzererlebnis
  • Emotionale Bindung an die Gruppe und das Produkt
  • Persönliche Weiterentwicklung

Mögliche Co-Creation Formate:

  • Fokusgruppen
  • Kompetenzteams
  • Qualitätszirkel
  • Hackathons
  • Innovationsworkshops (“Garages”)

Wie lässt sich Co-Creation organisieren?

Co-Creation ist eine Methode, bei der die Produktentwicklung ganz klar am Kund*innennutzen und der optimalen Kundenreise ausgerichtet wird. Das setzt voraus, dass alle Beteiligten bereit sind, eigene Ressourcen einzubringen: Zeit, Fachkompetenz und Kreativität. Das Ergebnis ist ein Gemeinschaftsprodukt, von dem alle Beteiligten profitieren und das große Chancen auf Markterfolg hat.

Co-Creation braucht einen klaren Rahmen und feste Spielregeln. Das beinhaltet jedoch explizit auch eine gewisse Fehlertoleranz – und die Akzeptanz aller, dass womöglich am Ende des ersten Co-Creation-Zyklus (noch) kein marktfähiges Produkt steht. Bei der Einführung von Co-Creation-Projekten sollte immer die persönliche Motivation der Teilnehmer*innen adressiert werden – und der Spaß daran, gemeinsam Neues zu schaffen.

Sie interessieren sich für unsere Arbeitsweise und erste konkrete Co-Creation-Formate? Dann besuchen Sie unsere agree21-Community Kundeneinbindungsformate und Gremien transparent (nur für Kunden)