Fakt oder Fiktion – was kann KI wirklich?

Drei KI-Mythen: zwischen Film und Wirklichkeit

Künstliche Intelligenz polarisiert. Das Thema weckt Erwartungen, aber gleichzeitig auch Befürchtungen: Vor allem das Science-Fiction-Genre schürt Ängste vor der Technologie, indem sie oft als eigenständige, unaufhaltsame Macht dargestellt wird, die den Menschen unterwerfen will. Doch keine Panik: Wir zeigen euch, warum die wissenschaftlichen Prognosen wesentlich positiver sind und so manchen Mythos entkräften.

KI-Mythen im Reality-Check

Im Genre Science-Fiction ist KI ein äußerst beliebtes Thema. Die Plots lassen sich unterscheiden zwischen Utopien, welche die potenziellen Vorteile betonen, und Dystopien, die die Gefahren hervorheben. Die Schaffung von Maschinen mit menschenähnlicher Intelligenz hat in diesen Geschichten verschiedenste Auswirkungen – und Wissenschaftler sind immer wieder dazu angehalten, neue Mythen auf ihre Wahrscheinlichkeit hin zu beurteilen.
 

1. KI-Mythos: der machtlose Mensch

Eines der beliebtesten Untergangsszenarien unter Hollywoods Drehbuchautoren ist die "Machtergreifung der Maschinen": Die Maschinen lehnen sich gegen ihre Erschaffer auf, um diese vor sich selbst zu schützen. So schlussfolgert die künstliche Superintelligenz "VIKI“ im Film "I, Robot“, dass sie die Kontrolle über die Menschheit erlangen muss, um diese vor Schaden zu bewahren. Dass solche Erzählungen keinen wissenschaftlichen, sondern höchstens Unterhaltungswert haben, ist schnell belegt.

Die Formen der KI, die heute zum Einsatz kommen, können sich außerhalb menschlicher Kontrolle nicht weiterentwickeln. Dafür werden Ingenieure benötigt, die KI-Systeme programmieren und testen. Außerdem haben KIs nicht die Fähigkeit, sich selbst neue Ziele zu setzen. Lediglich bei der Lösungsfindung waren komplexere Formen der KI bis vor einigen Jahren teilweise autonom. Doch auch hier haben Forscher inzwischen Einblick in die Strategien, auf deren Grundlage sie Entscheidungen treffen – ein großer Schritt auf dem Weg zur transparenten KI.

2. KI-Mythos: der obsolete Mensch

Viele Sci-Fi-Produktionen stellen die KI der Zukunft als hochfunktionale Imitation des Menschen mit überlegenen kognitiven Fähigkeiten dar. Ein Beispiel dafür findet sich in der TV-Serie „Battlestar Galactica“. Die „Zylonen“, von Menschen geschaffene Roboter, beginnen einen Krieg gegen ihre Schöpfer, um diese zu verdrängen. Doch können uns denkende Maschinen überhaupt überflüssig machen? Auch diesem KI-Mythos aus Hollywood nehmen Wissenschaftler den Wind aus den Segeln.

Nehmen wir die Arbeitswelt: Tatsächlich schneidet KI mittlerweile in manchen Bereichen besser ab als der Mensch. Beispielsweise werden kognitive Systeme bei der Auswertung von Bildern mit großem Erfolg eingesetzt. Allerdings assistieren „intelligente“ Systeme mehr, als dass sie Mitarbeitende ersetzen. Sie automatisieren wiederkehrende Aufgaben, reduzieren Fehler und eröffnen so Freiräume für den Menschen. Er gewinnt Zeit für wichtige Aufgaben wie zwischenmenschliche Kommunikation oder strategische Planung. Es ist richtig, dass sich der Arbeitsmarkt und die Aufgaben im Alltag durch Technologie weiter verändern werden. Dabei sollte unser Augenmerk jedoch auf den Chancen liegen, die der Einsatz des Werkzeugs KI mit sich bringt.

3. KI-Mythos: der gläserne Mensch

In Steven Spielbergs „Minority Report“ spielt künstliche Intelligenz eine eher untergeordnete Rolle. Doch zeichnet der Film ein Szenario, dass heute häufig im Zusammenhang mit KI diskutiert wird: Der Blockbuster zeigt eine Zukunft, in der es aufgrund technologischer Errungenschaften möglich ist, Straftaten präzise vorherzusagen und zu vereiteln. Zwanzig Jahre nach Erscheinen des Films ist KI-gestützte Gesichtserkennung ein reales Werkzeug zur Prävention und Aufklärung von Verbrechen.

Auch wenn sie prinzipiell wünschenswerte Ziele verfolgt, mag die Anwendung dieser Art von Technologie Bedenken wecken: Werden wir nach und nach zu gläsernen Bürgern? Steht am Ende dieser Entwicklung der Überwachungsstaat? Glücklicherweise stellen sich auch wirtschaftliche und staatliche Akteure genau diese Fragen. Unternehmen wie IBM, Amazon, Google, Microsoft und Meta schränken sich freiwillig beim Geschäft mit KI-Technologien ein. Das Europäische Parlament stellte 2021 einen Gesetzesentwurf zur strengen Regulierung der Gesichtserkennung vor. Auch hier gilt also: Der Mensch hat die Gefahren erkannt und will die Kontrolle behalten.
 

Reale Risiken und wie wir ihnen begegnen

Dass Unterhaltungsfilme nicht darauf aus sind, die Risiken von KI realistisch darzustellen, liegt in ihrer Natur. Klar ist jedoch, dass es – unabhängig von Hollywoods Erzählungen – begründete Bedenken bezüglich des Einsatzes der Zukunftstechnologie gibt, die es sorgfältig abzuwägen gilt. Regulatorische Maßnahmen sowie gewissenhafte Entwicklung und Forschung können sicherstellen, dass die Systeme einen breiten gesellschaftlichen Nutzen stiften. Wenn dies gewährleistet ist, steht außer Zweifel, dass KI-Innovationen in vielen Bereichen des menschlichen Lebens zu Verbesserungen führen.

Auch in unserer Arbeitswelt: So kann KI-gestützte Software den Arbeitsalltag von Bankmitarbeitenden erleichtern und einen signifikanten Mehrwert für Kunden generieren. Dies haben auch viele Banken in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe erkannt. Immer mehr von ihnen implementieren Smart Data Lösungen von Atruvia. Und das ist wichtig: Der technologische Fortschritt nimmt Fahrt auf und die Banken, die den Einstieg heute verschlafen, werden es in Zukunft deutlich schwerer haben.

Unsere Dienstleistungen und Informationsangebote zum Thema KI helfen Banken auf dem Weg in die Zukunft des Bankings. Und vielleicht hilft Ihnen dieser Artikel, beim nächsten Filmabend den ein oder anderen KI-Mythos aufzudecken.

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